Das Badische Klosterbuch

In einem interdisziplinär angelegten, auch die Erkenntnisse der Bau- und Kunstgeschichte berücksichtigenden Forschungs- und Publikationsprojekt erarbeitet die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg ein dreibändiges „Badisches Klosterbuch“: ein Handbuch aller Klöster in Baden und Hohenzollern.

Klöster und Orden prägten in Mittelalter und früher Neuzeit in besonderer Weise das religiöse und kulturelle Leben Südwestdeutschlands. Allein in Baden und Hohenzollern, dem Untersuchungsraum des Projekts, gab es mehr als 350 Klöster. Deren Vielfalt reicht von großen Reichsabteien, wie der Reichenau, Fürstabteien, wie St. Blasien, über mittlere Klöster mit eher regionaler Ausstrahlung bis hin zu kleinen, oft kurzlebigen Gemeinschaften mit lediglich lokaler Bedeutung. In den Städten und auf dem Land gab es Männer- und Frauenklöster der Benediktiner, Franziskaner, Dominikaner und vieler anderer Orden, in Stiften organisierte Gemeinschaften von Chorherren und Chorfrauen oder auch recht informelle religiöse Lebensgemeinschaften. Die Klöster waren teils wichtige Faktoren in der herrschaftlichen Durchdringung des Raumes.

Unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Jürgen Dendorfer, Universität Freiburg, und Prof. Dr. Wolfgang Zimmermann, Generallandesarchiv Karlsruhe, wird das Werk getragen von der Mitarbeit von über 150 Autorinnen und Autoren im Land. Zum Jahr 2024, dem 1300-jährigen Jubiläum des Klosters Reichenau, wird es im Druck erscheinen. Zugleich wird eine Online-Version erstellt, die alle Texte und Bilder der gedruckten Bände und darüber hinaus weiteres umfangreiches Material enthalten wird.

(Bildquelle: Wikimedia Commons, Foto: Hilarmont, CC BY-SA 3.0 de)