Treffpunkt Forschung
Forum für Ihre Forschungsprojekte
Wissenschaft lebt von Vernetzung und Diskussion. Daher bietet die Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hier Promovierenden und Habilitierenden aus dem Themenfeld der geschichtlichen Landeskunde ein Forum, um ihre Forschungsprojekte vorzustellen und miteinander in Kontakt zu treten.
Herzlich dazu eingeladen sind alle, die in Landesgeschichte, Geographie, Archäologie, Volkskunde, Kunstgeschichte, Kirchengeschichte, Literaturwissenschaft, Rechtsgeschichte und verwandten Disziplinen zu Themen aus dem deutschen Südwesten forschen.
Bitte schicken Sie ein Abstract Ihres Forschungsvorhabens per E-Mail an die Kommission.
Folgende Informationen sollten enthalten sein:
Vorname, Nachname
Arbeitstitel
Universität und Fachbereich, an der die Arbeit eingereicht wird
E-Mail-Adresse, die veröffentlicht werden darf
Projektskizze (max. 1.200 Zeichen, inkl. Leerzeichen)
Sonderstipendium
Die Kommission für geschichtliche Landekunde vergibt in Zusammenarbeit mit der Graduiertenakademie der Universität Heidelberg seit 2013 ein Sonderstipendium zur Förderung eines Promotionsvorhabens im Bereich der geschichtlichen Landeskunde Baden-Württembergs.
Dissertationsprojekt
Monja Dotzauer
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Bilder Oberschwabens. Gestaltung und Wahrnehmung von Herrschaftsräumen in Karten und Texten des 17. und 18. Jahrhunderts
Das Dissertationsprojekt untersucht, wie sich (Re)Präsentation von Herrschaft in Oberschwaben im späten 17. und im 18. Jahrhundert im Kartenbild und in topographischen und literarischen Texten darstellte und wie diese Herrschaft wahrgenommen wurde. Manuskriptkarten als der Inbegriff von gestaltetem Herrschaftsraum sind dabei ein hervorragendes Mittel für die Konstruktion von Räumlichkeiten – von „doing territory“ nach Andreas Rutz, der methodischen Grundlage dieser Studie. Hierzu wurden die Herrschaftsstruktur Oberschwabens in der Selbst- und Außenwahrnehmung in den drei Quellenmedien Karte, Landesbeschreibung und Reisebericht unter kulturgeschichtlichen, umweltgeschichtlichen, konfessionellen und kunstgeschichtlichen Aspekten auf ihre Herrschaftsdarstellungen und die darin enthaltenen Raumelemente hin untersucht. Aufgrund der territorialen Vielfalt eignet sich die historische Landschaft Oberschwaben besonders gut für eine vergleichende Betrachtung. Durch die unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Akteure ergibt sich ein weitgreifendes Bild der Herrschafts(re)präsentation in Oberschwaben.
Dissertationsprojekt
Miriam Eberlein M.A.
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Die medizinische Fakultät Tübingen 1477–ca.1535
Die Untersuchung verortet sich im thematischen Umfeld der so genannten „gelehrten Medizin“ am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und ihrer Funktion in der vormodernen Gesellschaft. Im Fokus steht die Frage, unter welchen Bedingungen dieses Wissen tradiert, aber auch modifiziert wurde, durch wen, an wen und wie die Vermittlung stattfand und welche Faktoren sich hieraus benennen lassen, die wiederum zur Modifikation des Wissens beitrugen. Die Arbeit versteht sich als Fallstudie, die diese Frage für das Beispiel der Medizinischen Fakultät Tübingen betrachtet.
Über einen biografischen (Professoren-) und prosopografischen (Studenten-) Zugang wird versucht, Lehre und Studium an der Tübinger Fakultät im Kontext der europäischen Universitätslandschaft darzustellen. Ein weiterer Aspekt berührt herrschaftsgeschichtliche Fragestellungen: Die medizinische Fakultät erscheint als Inhaber von Privilegien und bestimmter Kontrollfunktionen als Akteur der Obrigkeit, die im Laufe des 16. Jahrhunderts das „Gesundheitswesen“ zunehmend durchdringen wird.
Dissertationsprojekt
Regina Fürsich
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Der Rittersturm 1803/04. Das reichsritterschaftliche Kommunikationszentrum in Ehingen (Donau)
Ausgehend von dem in Ehingen (Donau) angesiedelten reichsritterschaftlichen Generaldirektorium als kommunikativer und strategischer Schaltzentrale beschäftigt sich das Forschungsvorhaben im Rahmen der historischen Krisenforschung mit der Kommunikation der Reichsritterschaft in der Krisensituation des Rittersturms 1803/04, von der auf die Struktur und Organisation der Korporation geschlossen werden kann. Im Rittersturm gingen viele süddeutsche Reichsstände widerrechtlich mit Okkupationen, Steuersperren und Rekrutenaushebungen gegen die Reichsritterschaft vor. Die dezentrale Korporation des Corpus Equestre mit rund 350 Mitgliedsfamilien musste ihre Kommunikationsweise und die Korporationsstrukturen der geänderten Situation anpassen, um gemeinsam gegen die mächtigeren Gegner vorzugehen.
Die Quellengrundlage des Projekts besteht vor allem aus Korrespondenzen und insbesondere Zirkularvoten der reichsritterschaftlichen Direktorien sowie aus den Unterlagen der reichsritterschaftlichen Gesandten, die in den Kantonsarchiven überliefert sind. Es werden aber auch die Korrespondenzen verschiedener deutscher Höfe mit deren Gesandten miteinbezogen.
Dissertationsprojekt
Annegret Gellweiler
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Die Orden und Kongregationen der Diözese Rottenburg im Nationalsozialismus
Die Arbeit widmet sich der Lage sämtlicher in der Diözese Rottenburg niedergelassener Orden und Kongregationen zur Zeit des Nationalsozialismus. Dabei werden vor allem die vielfältigen Bedrängungen und Veränderungen untersucht, mit denen sich die Gemeinschaften konfrontiert sahen – insbesondere in Gestalt wirtschaftlicher Zugriffe, der Verdrängung aus dem Schul- und Erziehungswesen, des Vorgehens gegen Ordensleute, der Unterbindung der Aufnahme neuer Mitglieder sowie der großflächigen und vielgestaltigen Fremdnutzung von Ordensniederlassungen. Auch die Einbindung in (Kriegs-)Krankenpflege und Kriegsdienst sowie die Erfüllung von Ordensaufgaben im nationalsozialistisch geprägten Umfeld werden thematisiert, wobei auch die Positionierung im Hinblick auf Krieg und Nationalsozialismus in den Blick genommen wird. Einen weiteren Themenschwerpunkt bilden die Reaktionen der Gemeinschaften und die Rolle des Bischöflichen Ordinariats in Rottenburg, das eine wichtige Koordinations- und Betreuungsfunktion innehatte. Ziel ist es, die Situation von Ordensgemeinschaften in der NS-Zeit erstmals für ein komplettes Bistum sowohl ordens- als auch themenübergreifend als Gesamtüberblick darzustellen.
Dissertationsprojekt
Simon Götz
Universität Konstanz, Fachbereich Geschichte und Soziologie, AG Mittelalterliche Geschichte
Rechenschaft ablegen: Frömmigkeit, Ökonomie und Klosterreform um 1500. Das Konstanzer Frauenkloster Zoffingen
Als eines der letzten Dominikanerinnenkonvente vor der Reformation wurde das Kloster St. Katharina in Konstanz (genannt Zoffingen) einer Reform unterzogen. Bischof Hugo von Hohenlandenberg ordnete 1497 die Reform durch Schwestern des St. Galler Konventes an. Im Zentrum der Reform eines nicht-inkorporierten Konventes – durch die Schwestern einer ebenfalls nicht-inkorporierten Gemeinschaft – stand zunächst die Neuordnung von Ökonomie und Verwaltung. Als zweite Säule der Reform wurde die geistige Erneuerung anvisiert. Im Rechnungsbuch des Klosters wird über beide Bestandteile der Reform (Ökonomie und Spiritualität) Rechenschaft abgelegt. Diese einzigartige Quelle, die mehrere Reformphasen deutlich macht und bis 1533 fortgeführt wurde, legt die Verbindungen in das laikal-städtische und das bischöfliche Umfeld des Klosters offen.
Das Promotionsprojekt untersucht die Geschichte des Konventes zwischen Reform und Reformation neu und versucht diese in einem Reformnetzwerk und der kaufmännisch handelnden Umwelt zu verorten. So soll der Frage nachgegangen werden, ob sich ein Eigenprofil der Reform eines Frauenkonventes um 1500 erkennen lässt, das insbesondere auf ökonomische Umstrukturierung abzielte, was sich in pragmatischer Schriftlichkeit niederschlug. Die in das Projekt integrierte Edition des Rechnungsbuchs liefert wichtige Neuerkenntnisse zur Prosopographie des Bodenseeraumes.
Dissertationsprojekt
Joshua Haberkern
Universität Mannheim, Lehrstuhl für Zeitgeschichte
Eine neoliberale Wende? Die Wissenschafts- und Hochschulpolitik in Baden-Württemberg zwischen den 1980er und 2010er Jahren
Die massive Hochschulexpansion der 1960er und 1970er Jahre mitsamt einer Multiplizierung der Studierendenzahlen machte eine tiefgreifende Reform der bundes-deutschen Universitätslandschaft unumgänglich, allein ihre Ausgestaltung blieb zeitgenössisch wie retrospektiv höchst umstritten. Dieses Promotionsvorhaben hat das Ziel, durch akteurszentrierte wie netzwerk- und systemtheoretische Zugänge den komplexen Aushandlungsprozess dieser Reform von den späten 1980er Jahren bis in die frühen 2010er nachzuverfolgen, in dessen Verlauf mehrere „ökonomische“, „unternehmerische“ und nicht zuletzt eine graduelle Bologna-Studienreform die Wissenschaftslandschaft nachhaltig prägten.
Als Fallbeispiel dient der Promotion die Wissenschaftspolitik des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums (MWK). Abgesehen von einer erstmaligen chronologischen Erfassung der Umsetzung dieser Hochschulreformen ist es außerdem das Ziel dieser Arbeit, grundsätzliche Terminologien der wissenschaftspolitischen Ära – von „Neoliberalisierung“ über „Bildungsutilitarismus“ bis hin zur „Hochschulautonomie“ – in ihrer ideengeschichtlichen Genese zu verfolgen und auf ihre analytische Präzision hin zu untersuchen.
Dissertationsprojekt
Oliver Haller
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Die Juristenfakultät an der Universität Tübingen 1534-1601
Die Universität Tübingen wurde 1477 gegründet. Im Rahmen des Dissertationsprojekts wird ihre juristische Fakultät in dem Zeitraum untersucht, der mit der Reformation des Herzogtums Württemberg 1534 begann und unmittelbar vor dem Inkrafttreten der Universitätsreform des Jahres 1601 endete. Die Arbeit wird eine Darstellung der Bestimmungen zur Organisation der Juristenfakultät, die Biographien von 25 besoldeten und zwei nicht besoldeten Professoren, die im Untersuchungszeitraum dort lehrten, und ein Werkverzeichnis beinhalten. Die mutmaßliche Besetzung der Professuren wird sich anhand eines Anhangs und zugehöriger Erläuterungen nachvollziehen lassen. In einem Analysekapitel werden unter anderem Beobachtungen zum Profil des Lehrkörpers, zur Besoldung und zum Austausch zwischen den Herzögen und der Universität oder der Juristenfakultät im Zusammenhang mit Berufungen festgehalten.
Dissertationsprojekt
Patrizia Hartich M.A.
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Mittlere Geschichte
Städtische Kommunikationsnetze im süddeutschen Raum. Der Schwäbische Städtebund in den Jahren 1449 und 1450
Zur Mitte des 15. Jahrhunderts standen verschiedene Mitglieder des Schwäbischen Städtebundes in Konflikt mit umliegenden Territorialherren. Diese Spannungen entluden sich schließlich im zweiten Süddeutschen Städtekrieg (1449/50). Um bedrohte Bundesmitglieder zu schützen, musste die Verständigung innerhalb des Städtebundes intensiviert werden.
In der Dissertation werden die Kommunikations- und Organisationsstrukturen des Schwäbischen Städtebundes in den beiden Jahren 1449 und 1450 beleuchtet. Der Briefverkehr, der überlieferungsbedingt vor allem aus den einstigen Bundesstädten Esslingen, Nördlingen und Nürnberg stammt, wird zunächst formal untersucht, um die Bewerkstelligung der reichsstädtischen Kommunikation zu ergründen. Die Inhalte der Korrespondenz geben darüber hinaus Aufschluss über die innere Organisation und Koordination des Bundes. Zuletzt werden die kommunikativen Strukturen des Bundes betrachtet, indem die Brieftexte in das Netzwerkanalyseprogramm „Gephi“ eingespeist werden. Dabei treten Erkenntnisse über das Kommunikationsverhalten einzelner großer und kleiner Städte überregional und innerhalb eines größeren Gefüges zutage.
Habilitationsprojekt
Dr. Senta Herkle, wiss. Assistentin
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Die Implementierung von Herrschaft und der Eigensinn der neuen Untertanen. Die Integration Vorderösterreichs in den deutschen Süden und die Schweiz (1800-1830)
Die territorialen und politischen Veränderungen in der europäischen Staatenordnung, die durch die napoleonische Herrschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgelöst worden waren, wirkten sich besonders stark auf den deutschen Süden aus. In diesem Kontext wurde das Gebiet Vorderösterreichs unter den Staaten Baden, Bayern, Württemberg und der Schweiz aufgeteilt. Diese Ausgangsposition lässt eine umfassende komparative Analyse zu, die es erlaubt, die unterschiedlichen Strategien und Wechselwirkungen der jeweiligen Obrigkeiten bei der Integration des vorderösterreichischen Gebiets synchron zu untersuchen und die Reaktionen der Untertanen auf diesen Herrschaftswechsel sichtbar zu machen. Dabei wird staatliche Herrschaft als komplexer, dynamischer Prozess verstanden, in dem Herrschaft und Untertanen in einen Aushandlungsprozess eintraten. Dieser Aushandlungsprozess bildet sich vor allem in Konfliktfällen ab: Die Untersuchung nimmt deshalb speziell Spione, Hochverräter und Aufständische in den Blick, die sich gegen die neue Herrschaft und für die Rückkehr in das Habsburgerreich einsetzten.
Das besondere Erkenntnispotential der Studie liegt in ihrem komparativen Vorgehen, das auf der Basis umfangreichen archivischen Materials Integrationsprozesse im Sinne einer Kulturgeschichte des Politischen als kommunikativen Vorgang begreift, in dem Akteure unterschiedlicher sozialer Position aktiv partizipieren.
Dissertationsprojekt
Nils Jochum
Universität Heidelberg, Historisches Seminar
Die Heidelberger Kommunalverwaltung im Nationalsozialismus
Städte und Gemeinden waren zwischen 1933 und 1945 keine bloßen Vollzugsorgane eines Berliner Staats- und Parteiwillens, sondern konnten auch in der polykratischen Herrschaftsstruktur der NS-Diktatur als eigenständige Akteurinnen wirken und trugen so gleichzeitig zur Systemstabilisierung bei. Die Kommunen waren für das Funktionieren des Alltagslebens und die Versorgung der Bürger:innen verantwortlich, besaßen durch vielseitige Vernetzung aber auch auf regionaler und nationaler Ebene Einflussmöglichkeiten zur Verfolgung eigener Interessen.
Die Arbeit nimmt die kommunale Personalentwicklung und die Spielräume der städtischen Beamt:innen, Angestellten und Arbeiter:innen in ihren vielseitigen Handlungsfeldern von Versorgung bis Verfolgung in den Blick. Welche Rolle spielten sie für das „Funktionieren“ der nationalsozialistischen Herrschaft in einer bürgerlichen Universitäts- und Mittelstadt, auch während des Krieges? Wie wirkte die kommunale Verwaltung dazu in die Stadtgesellschaft hinein und wie versuchte sie ihre Stadt gegenüber Partei, Wirtschaft, Landes- und Reichsbehörden zu positionieren?
Dissertationsprojekt
Johannes Kaiser
Universität Heidelberg, Historisches Seminar
Die NS-Verfolgung von Sinti und Roma in Baden
Ausgangspunkt des ins Auge gefassten Dissertationsprojekts ist meine Forschung zur nationalsozialistischen Verfolgung von Sinti und Roma in Karlsruhe. Darin wurde die Verfolgungspraxis der städtischen Behörden und der Kriminalpolizeistelle (KPSt) Karlsruhe im Stadtgebiet zwischen 1933 und 1945 untersucht. Mein Ansinnen ist es nun, diesen Untersuchungsgegenstand zeitlich und räumlich auszuweiten. Zeitlich soll insbesondere die Zeit vor 1933 untersucht werden, um die Entwicklung hin zu Verfolgung und Vernichtung in der Zeit des Nationalsozialismus zu verstehen. Obwohl in der öffentlichen Verwaltung im Allgemeinen und der Kriminalpolizei im Speziellen erhebliche personelle wie auch praktische Kontinuitäten nach 1945 festzustellen sind, bleibt mit 1945 der Endpunkt des Untersuchungszeitraums bestehen. Räumlich wird der Untersuchungsgegenstand auf das Land Baden erweitert, unter anderem, um Lücken in der Aktenüberlieferung zu überbrücken und die sich daraus ergebenden Forschungsdesiderate zu schließen. Zudem bietet der breitere regionale Ansatz eine vergleichende Perspektive auf die lokale Verfolgungspraxis.
Dissertationsprojekt
Eva-Maria Klein
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Konfliktlösung auf dem Rechtsweg: Kommissionen des württembergischen Oberrats als herrschaftliches Mittel zur Konfliktlösung
Der Oberrat als höchstes Verwaltungsgericht in Alt-Württemberg befasste sich zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des Herzogtums mit weit über 1300 Konfliktfällen. Dabei ging es überwiegend um Auseinandersetzungen mit lokalen herzoglichen Amtsträgern und um innerkommunale Konflikte, die zumeist ohne Militäreinsatz befriedet werden konnten. Das Instrument zur Konfliktbeilegung auf dem Rechtsweg war die Kommission.
Am Beispiel von Konflikten in der Stadt Sindelfingen im 17. und 18. Jahrhundert geht es um diese Fragen: Welche lokale Konstellation ließ die Einsetzung einer Kommission von Seiten der Kommune wie auch der herzoglichen Verwaltung erforderlich erscheinen? Wie verlief eine Kommission vor Ort? Welche Konfliktlinien lassen sich erkennen? Und die wichtigste Frage: Wie erfolgreich waren Kommissionen zur Wiederherstellung des kommunalen Friedens?
Dissertationsprojekt
Lisa Neumann
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Historisches Seminar, Abt. Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts
Die weiblichen Abgeordneten des deutschen Südwestens im 20. Jahrhundert – Zäsuren und Kontinuitäten politischer Praxis 1919–1980
Zwei Faktoren trugen dazu bei, dass Politikerinnen des etablierten Politikbetriebs – wie die weiblichen Landtagsabgeordneten des deutschen Südwestens – aus dem Blickwinkel der historischen Forschung gerieten. Zum einen führte die Erweiterung des politischen Partizipationsbegriffs der historischen Frauen- und Geschlechterforschung dazu, dass andere Frauen und Frauengruppen in den Fokus rückten. Zum anderen wird oftmals der geringe Anteil von Frauen in den Parlamenten mit ihrer politischen Bedeutungslosigkeit gleichgesetzt. Vorhandene Untersuchungen über die Landtagspolitikerinnen konzentrieren sich lediglich auf die Biografien der einzelnen Frauen, während ihre Abgeordnetentätigkeit nach wie vor unerforscht ist. Dieser Forschungslücke nimmt sich die geplante Dissertation an und untersucht die südwestdeutschen Landespolitikerinnen und ihre politische Arbeit von 1919 bis 1933 (Volksstaat Württemberg, Republik Baden), von 1946 bis 1952 (Württemberg-Hohenzollern, Württemberg-Baden, (Süd-)Baden) und von 1952 bis 1980 (Baden-Württemberg). Dazu werden jeweils Abgeordnetenprofile erstellt und die politische Arbeit – Redebeiträge, Anträge und Anfragen – im Landtag sowie die Tätigkeiten innerhalb der jeweiligen Parteiorganisationen untersucht. So können Zäsuren und Kontinuitäten von Biografien und politischer Praxis der ersten knapp 60 Jahre andauernden weiblichen Abgeordnetentätigkeit herausgestellt werden.
Dissertationsprojekt
Joey Rauschenberger M.A.
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Historisches Seminar, Forschungsstelle Antiziganismus
Wiedergutmachung für Sinti und Roma. Entschädigung von NS-Unrecht in Baden-Württemberg 1945–1975 als Verwaltungspraxis
Die Arbeit richtet den Blick auf die Zeit nach dem Genozid an den europäischen Sinti und Roma und erforscht die Entschädigung der Überlebenden in Baden-Württemberg und seinen Vorgängerländern. Damit soll ein exemplarischer Beitrag zum besseren Verständnis vom Umgang der deutschen, ehemaligen Tätergesellschaft mit der Minderheit nach 1945 geleistet werden. Drei Erkenntnisziele stehen im Vordergrund: Erstens fehlt es der verbreiteten These einer „verweigerten Wiedergutmachung“ für Sinti und Roma bisher an empirischer Substanz. Die Auswertung von knapp 400 Einzelfallakten der vier Landesämter für die Wiedergutmachung soll hierbei Abhilfe schaffen. Darüber hinaus soll die Studie die allgemeine Wiedergutmachungsforschung voranbringen, indem sie die Verfahrensausgänge in ihre administrativen Kontexte einordnet. Dafür wird zweitens eine Kulturgeschichte von Verwaltungshandeln angestrebt, die die Arbeitsabläufe und Routinen der Wiedergutmachungsämter fokussiert und damit die vernachlässigte Praxisgeschichte der Entschädigung von NS-Unrecht beleuchtet. Drittens soll an den Personalakten der baden-württembergischen Wiedergutmachungsverwaltung erstmals das soziale Profil des Entschädigungspersonals gruppenbiografisch sichtbar gemacht werden.
Dissertationsprojekt
Antonia Schmidt
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Soziale Frage und Protestantismus im Württemberg des 19. Jahrhunderts
Die bekannten und bereits breit erforschten Industrieregionen in und um Stuttgart – Bad Cannstatt und Esslingen am Neckar – lassen die Untersuchungsgebiete des Forschungsvorhabens, Heilbronn und Geislingen/Steige, meist in den Hintergrund treten. Dennoch bietet es sich gerade für diese Oberämter und in diesen gelegene evangelischen Orte an, die Auswirkungen der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Blick zu nehmen. Seriell ausgewertet werden Pfarrberichte, die individuelle Wahrnehmungen und (Re-)Aktionen erkennen lassen. Der Fokus liegt dabei auf Handlungsfeldern, die von der evangelischen Amtskirche ausgehen können. Eingeordnet und verknüpft werden die Ergebnisse aus dem kirchlichen mit denen aus dem gesellschaftlich-wirtschaftlichen Bereich. Es nehmen sich neben den Pfarrern in den Einzelgemeinden auch Unternehmer und weitere Persönlichkeiten, die lokal verankert sind, den Auswirkungen der Sozialen Frage an. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Eigennutz und unternehmerische Motivation spielen dabei ebenso eine Rolle wie die (Für-)Sorge und Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen aus christlicher Nächstenliebe.
Dissertationsprojekt
Kevin Schmidt
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Historisches Seminar
Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit in Stuttgart 1939–1945
Noch vor Kriegsbeginn 1939 begann die Umstellung der Stuttgarter Wirtschaft auf die durch den bevorstehenden Krieg veränderten Bedürfnisse. Durch Einberufungen zur Wehrmacht und Todesfällen kam es, sowohl in der Rüstungsindustrie als auch in städtischen Betrieben, zu einem erheblichen Mangel an Arbeitskräften. Anfängliche ideologische Vorbehalte seitens Industrie und Partei gegen einen Einsatz von Ausländern wurden aufgrund des zunehmenden Mangels schnell obsolet und bald arbeiteten Zivilarbeiter aus den besetzen Gebieten, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in der deutschen Kriegswirtschaft. Diese auch in sich inhomogenen Gruppen erfuhren je nach Herkunft und Zugehörigkeit zu – teilweise durch die NS-Propaganda konstruierten – Gruppen unterschiedlich stark ausgeprägte rassenideologische Diskriminierung.
Im Zentrum der Untersuchung steht die Stadt Stuttgart als Akteur im Einsatz der Zwangsarbeiter. Wie sahen Lebens- und Arbeitswelterfahrungen von Zwangsarbeitern im Spannungsfeld zwischen Vorgaben aus Berlin und der Realität vor Ort aus? Wo gab es Handlungsspielräume im Umgang mit Zwangsarbeitern und wie wurden diese genutzt? Spielte es eine Rolle, ob Zwangsarbeiter bei der Stadt oder in der Industrie eingesetzt wurden?
Dissertationssprojekt
Lea Schneider M.A.
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Die Entwicklung der geburtshilflichen Klinik in Tübingen von ihren Anfängen bis zum Ende des 1. Weltkriegs unter besonderer Berücksichtigung ihres Verhältnisses zur (Landes-) Hebammenschule
Die Dissertation stellt eine Mikrostudie über die geburtshilfliche Klinik bzw. spätere Universitätsfrauenklinik Tübingen dar. Nachgezeichnet werden soll ihre Institutionalisierung mit Hilfe ihrer Baugeschichte, der Entwicklung der Geburten- und Aufnahmezahlen, des Sozialprofils der Patientinnen, der personellen Zusammensetzung und des Klinikalltags. Im Besonderen soll auch das Verhältnis zur Landeshebammenschule in Stuttgart berücksichtigt werden. Im Jahr 1837 wurden die württembergischen Gemeinden dazu verpflichtet, ihre Hebammen an einer der beiden Hebammenschulen im Land – in Tübingen und Stuttgart – ausbilden zu lassen. Die Klinik in Tübingen, deren ursprüngliche und hauptsächliche Aufgabe es war, Medizinstudenten in der Geburtshilfe zu unterrichten, schaffte es nicht, den Unterricht von zwei völlig verschiedenen Arten von Lernenden zufriedenstellend unter einem Dach zu gewährleisten und stieß daher 1847 die Hebammenschule ab. Doch schon wenige Jahrzehnte später versuchten die Vorständer der Tübinger Klinik ihre Entscheidung zu revidieren, jegliche Rückholungsversuche der Hebammenschule nach Tübingen sind jedoch bis zum Ende des Untersuchungszeitraums gescheitert.
Dissertationsprojekt
Mirjam Schnorr M.A.
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Philosophische Fakultät, Historisches Seminar
Prostituierte und Zuhälter im „Dritten Reich“: Zwischen Alltag, Maßregelung und „Ausmerze“
Frauen, die durch Prostitution ihren Lebensunterhalt (teilweise) bestritten, und Männer, die als Zuhälter hiervon denkbar profitierten, zählten lange Zeit zu den „vergessenen“, besser gesagt unbequemen Opfern des Nationalsozialismus. Auch heute noch am Rande der Gesellschaft stehend und oftmals mit Abweichung oder Kriminalität assoziiert, scheinen Prostituierte und Zuhälter nur wenig geeignet, tatsächlich auch als Leidtragende der Repressions- und Gewaltmaßnahmen des NS-Regimes zu gelten. Als „Asoziale“ und „Kriminelle“ wurden sie in den Jahren 1933 bis 1945 dennoch nennenswert verfolgt, gemaßregelt und „ausgemerzt“. Zugleich hatten sie ihren Alltag, der sich im Prostitutionsmilieu mit Sicherheit ein wenig anders als jener innerhalb der „normalen“ Bevölkerung ausgestaltete, aber ebenso von Beziehungen, Konflikten, Arbeit oder Freizeit geprägt war. Diese Alltagserfahrungen von Prostituierten und Zuhältern untersucht das Dissertationsprojekt erstmals anhand von Quellen aus den südwestdeutschen Großstädten. Dabei steht dezidiert die Frage im Vordergrund, an welchen Stellen dieser alltäglichen Lebenswelt(en) der NS-Staat Einfluss nahm und inwiefern diese dadurch dekonstruiert wurden.
Dissertationsprojekt
Florian Schreiber M.A.
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde
Fürst – Universität – Geld. Eine vergleichende Untersuchung der Finanzen der Universitäten Heidelberg und Freiburg bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs
Der Erfolg von Universitätsgründungen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit war in hohem Maße von einer ausreichenden Finanzierung abhängig. Dabei war es vor allem Aufgabe des im Heidelberger und Freiburger Fall fürstlichen Initiators, eine suffiziente wirtschaftliche Grundlage zur Verfügung zu stellen. Freilich unterlagen die universitären Finanzen immer wieder der landesherrlichen Kontrolle und boten mithin die Möglichkeit fürstlichen Zu- und Eingriffs auf und in die Universität. Das Verhältnis von Fürst, Fürstentum und Universität am Beispiel der Universitäten Heidelberg (Kurpfalz/Wittelsbacher) und Freiburg (Vorderösterreich/Habsburger) aus dieser ökonomischen Perspektive vom Spätmittelalter bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges zu beleuchten, ist Ziel des Dissertationsprojekts. Dabei wird nicht nur eine systematische, diachrone und komparative Finanzgeschichte angestrebt, sondern auch der Frage nachgegangen, welche Rolle das Geld in der Berufungspraxis und der Ermöglichung des Studiums durch Stipendienstiftungen spielte. Inwieweit diese Aspekte mit der Förderung des Fürstentums begründet wurden und welchen Einfluss die landesherrliche Konfessionspolitik auf die Universitätsfinanzen hatte, sind weitere Kernfragen der Arbeit.
Dissertationsprojekt
Alexander Staib
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Oratorische Performanz protestantischer Prediger in Württemberg (1650–1750)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der oratorischen Performanz protestantischer Prediger im Herzogtum Württemberg in der Zeitspanne von circa 1650 bis 1750. Unter oratorischer Performanz wird das Halten einer Rede – in diesem Fall der Predigt durch einen Pfarrer – verstanden. Im Untersuchungszeitraum herrschten dafür besondere Bedingungen: Zum Ersten nahm die Kanzelrede eine zentrale Rolle im Protestantismus ein. Zum Zweiten setzt das Projekt weit vor der Erfindung von Mikrofon und Lautsprecher an. Für die Prediger herrschten daher mit Blick auf die Verständlichkeit gänzlich andere Voraussetzungen als heute.
Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, sowohl die vorherrschenden oratorischen Normen als auch die Durchsetzung derselben zu beleuchten. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf den typischen Bildungsweg der württembergischen Theologen gelegt. Durch die Analyse verschiedener Quellen wird die Frage geklärt, wie die angehenden Seelsorger darin geschult wurden, Predigten vor den Gemeinden zu halten. Ausgewählte Praxisbeispiele unterschiedlicher Pfarrer ergänzen die Untersuchung – und liefern Einblick in Konflikte, die aus einer schlechten oratorischen Performanz resultierten.
Dissertationsprojekt
Verena Weller M.A.
Universität Mannheim, Historisches Institut, Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
Die Rolle der Frauen in der vormodernen Kreditwirtschaft. Fallstudien anhand der Notariatsregister von Montpellier des 13. und 14. Jahrhunderts
The rich tradition of medieval sources of the Mediterranean city of Montpellier marks the starting point of this dissertation project.
Women appeared as economic actors with great regularity in the pre-modern era. Recently, the role of women in financial history has become a particular focus of research. Across Europe, women played important roles in financial operations. Attention has shifted from looking at high finance to concentrating on more everyday examples of small financial transactions reflecting that extending and requiring credit was an omnipresent experience.
The project explores the economic activities of “normal” women in the credit sector through the notarial registers of Montpellier from the 13th and 14th centuries. These sources can be considered fragments of memory and practical evidence of the everyday life of people in medieval Montpellier. What is the social background of women who were active and what roles did they play? From which economic sectors did they come? The study examines aspects including comparisons between male and female credit practices, the identification of economically active women in Montpellier, and the methods of Jewish moneylenders.
Dissertationsprojekt
Stefanie Wenzel
TU Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Geschichte
„tutela“ und „administratio“ – Herrschaftspartizipation in Savoyen und Württemberg
(1400-1700)
Plötzliche Todesfälle und Erkrankungen konnten die Erbfolge und die Herrschaftssicherung einer Dynastie gefährden. Daher nutzten die adeligen Familien das Instrument der vormundschaftlichen Regentschaft, also eine Form der stellvertretenden Herrschaftsausübung, um die dynastische Kontinuität aufrecht zu erhalten und die Herrschaftsrechte der Dynastie zu bewahren. Da es auf Reichsebene für die Fürstentümer keine rechtlichen Vorgaben gab, wurden die Regentschaften und ihre Ausgestaltung in den jeweiligen Territorien verhandelt. Die temporären Herrschaftsausübungen waren im frühneuzeitlichen Reich weit verbreiteter, als man es aufgrund der spärlichen Forschungslage erwarten würde. Nur zu Hessen existiert bisher eine diachrone Studie zu den Regentschaften.
In der Arbeit werden daher die vormundschaftlichen Regentschaften zweier weiterer Herrschaftsräume untersucht – Savoyen und Württemberg – und die Fallbeispiele systematisch miteinander verglichen. So sollen die Besonderheiten des Einzelfalls sowie die allgemeinen Charakteristika und Entwicklungen in einem Territorium und als Gesamtphänomen auf Reichsebene sichtbarer werden.
Dissertationsprojekt
Marius Wieandt
Universität Stuttgart, Historisches Institut, Abt. Landesgeschichte
Bürgerliches Engagement in der Sozialen Frage in Stuttgart während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Die gesellschaftlichen und ökonomischen Umbrüche des 19. Jahrhunderts stellten die Zeitgenossen vor Herausforderungen, die im Zusammenhang mit Präkarisierung und massenhafter Verelendung als die „Soziale Frage“ bezeichnet werden. Neben Staat und Kirche engagierten sich in wohltätigen Vereinen auch viele privilegiertere Privatpersonen zur Abwehr und Linderung der Folgen für minderbemittelte Gruppen.
Das Dissertationsprojekt untersucht diese Wohltätigkeitsvereine im Hinblick auf ihre innere Verfassung, ihre Kommunikationspraxis und Öffentlichkeitsarbeit, die Verflechtungen innerhalb der Vereine und mit der öffentlichen Wohltätigkeit sowie Bilder und Diskurse der engagierten bürgerlichen Gesellschaft über die Armut.
Die Quellenbasis dieser Betrachtungen stellen neben den Unterlagen der Vereine und damit zusammenhängendem Behördenschriftgut auch publizistische Erzeugnisse, Briefe und Denkschriften dar. Durch die Pluralität der Zugriffe ergibt sich ein ganzheitliches Bild der Praxen und Strategien des bürgerlichen Engagements in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Sonderstipendium
Die Kommission für geschichtliche Landekunde vergibt in Zusammenarbeit mit der Graduiertenakademie der Universität Heidelberg seit 2013 ein Sonderstipendium zur Förderung eines Promotionsvorhabens im Bereich der geschichtlichen Landeskunde Baden-Württembergs. Das Stipendium ist an keine bestimmte Fachrichtung gebunden, da die geschichtliche Landeskunde sich nicht auf die Geschichtswissenschaft beschränkt. Deshalb können auch Forschungsarbeiten der Disziplinen Geographie, Archäologie, Sprachwissenschaft, Rechts-, Kirchen- und Kunstgeschichte, Volkskunde u. a. gefördert werden. Förderungsfähig sind Promotionsvorhaben zu Themen und Phänomenen aus dem historisch-geographischen Raum, der vom heutigen Bundesland Baden-Württemberg abgedeckt wird.
Das laufende Stipendium ist vergeben. Sobald das Stipendium erneut ausgeschrieben wird, finden Sie hier alle Informationen dazu.
Unsere Stipendiat*innen
Daniel Abendschein
Simon Sulzer. Herkunft, Prägung und Profil des Basler Antistes und Reformators in Baden-Durlach
Stuttgart 2019
(Veröffentlichungen zur badischen Kirchen- und Religionsgeschichte, Bd. 9)
Steffen Kaiser
Vom regionalen zum globalen Markt. Politische, gesellschaftliche und marktwirtschaftliche Wandlungen im württembergischen Agrarsektor 1848-1914. Ostfildern 2022
(Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B: Forschungen, Bd. 230)
Sarah Schneider
Nationalsozialistische Zwangssterilisation in Karlsruhe (Arbeitstitel)
Johannes K. Staudt
Rural Cultures of Innovation and the Emergence of European Capitalism: Clock and Watch Making in the Black Forest and the Jura (Arbeitstitel)