Adel in Südwestdeutschland und Böhmen 1450-1850
Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B: Forschungen, Band Nr. 191
- XXVII, 318 Seiten, 4 Abb., Register
- Fester Einband
- Fadenheftung
- Stuttgart: W. Kohlhammer, 2013
- ISBN: 978-3-17-023030-9
- Preis: 23,00 €
Der Band richtet den Blick des Lesers auf zwei Adelslandschaften, die – trotz aller Unterschiede – durch die Bindung an den Wiener Hof und das Haus Habsburg, zum Teil auch an die katholische Kirche doch verknüpft waren. Dabei treten eine Reihe von strukturellen Gemeinsamkeiten, aber auch spezifischen Unterschieden auf. So besaßen Reichsgrafen und Reichsritter zumindest rechtlich eine größere Autonomie als der landsässige Adel Böhmens, der allerdings oft über ein stärkeres wirtschaftliches Fundament verfügte. Verbunden waren die beiden Adelslandschaften auch personell. Süddeutsche Adelsgeschlechter kauften Besitztümer in Böhmen und schlossen Ehen mit böhmischen Adeligen, durch die ihr Besitz vermehrt wurde. Aber auch böhmische Adelsfamilien versuchten im Reich durch eine konsequente Heiratspolitik Besitztümer zu erwerben oder ihren Status durch die Mitgliedschaft im Reichsfürstenstand oder in einem Grafenkollegium zu verbessern. Exemplarisch werden von tschechischen und deutschen Historikern so unterschiedliche Adelsgeschlechter wie die Fürstenberg, die Lobkowitz und die Schwarzenberg mit ihren Binnenbeziehungen und Heiratsstrategien untersucht, aber auch ihre Rolle im Prozess der Konfessionalisierung ihrer jeweiligen Herrschaftsbereiche. Singulär ist der Aufstieg der Familie Palm aus Esslingen, deren Mitglieder durch ihre Geschäftstüchtigkeit zu Reichsfürsten werden konnten. Dem standen allerdings andere Familien gegenüber, die teils schon im 17. Jahrhundert oder aber im Übergang zum 19. Jahrhundert Opfer der wirtschaftlichen und politischen Umwälzungen wurden.
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