Die großen Italienreisen Herzog Carl Eugens von Württemberg

Die mehrmonatigen „großen“ Italienreisen der Jahre 1753 und 1774/75 führten Herzog Carl Eugen und seine Begleitung an zahlreiche Höfe und sehenswerte Orte Italiens bis nach Rom und Neapel. Folgte die erste Reise noch dem Vorbild traditioneller Kavalierstouren und standen bei ihr kulturelle und Bildungsinteressen im Vordergrund, so diente die zweite mehr den wissenschaftlichen, technisch-wirtschaftlichen und pädagogischen Anliegen des Fürsten. Sie hatten so Konsequenzen vor allem für die Entwicklung und den Ausbau der Hohen Karls- schule und anderer Bildungsinstitutionen in Württemberg. Über beide Reisen sind Tagebücher von prominenten Mitgliedern der Reisegesellschaft erhalten, die im Auftrag des Herzogs geführt wurden. Sie werden in diesem Band erstmals ediert und kommentiert. Zahlreiche Portraits und zeitgenössische Abbildungen veranschaulichen die Beschreibungen der besuchten Sehenswürdigkeiten: antike Stätten, Kirchen, Paläste und Sammlungen. Über ihren Quellenwert für die Reiseliteratur des 18. Jahrhunderts hinaus zeichnen sich diese Texte auch dadurch aus, daß in ihnen der sich nun in Württemberg vollziehende Geschmackswandel in den Künsten vom Spätbarock zum Klassizismus deutlich wird.

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