Die Religionspolitik Friedrichs II. von der Pfalz im Spannungsfeld von Reichs- und Landespolitik
Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B: Forschungen, Band Nr. 188
- XXIX, 362 Seiten, 3 sw-Abb., 1 Karte, Register
- Fester Einband
- Fadenheftung
- Stuttgart: W. Kohlhammer, 2011
- ISBN: 978-3-17-022052-2
- Preis: 34,00 €
Friedrich II. von der Pfalz (1482-1556) zählte weder zu den begeisterten Anhängern des Protestantismus, noch zu seinen entschiedenen Gegnern. Die Analyse seiner Religionspolitik eröffnet daher einen ungewohnten Blickwinkel auf die Reformationszeit: Sie zeigt einen hochrangigen wittelsbachischen Fürsten, dessen Politik nicht von religiösen Überzeugungen geleitet, sondern vorrangig auf den Erhalt von Frieden und Ordnung ausgerichtet und oftmals ganz pragmatisch von machtpolitischen Interessen bestimmt war. Als Regent der Oberpfalz, Diplomat im Dienst Kaiser Karls V. sowie seit 1544 als Kurfürst von der Pfalz musste sich Friedrich dennoch mit dem im Reich und in seinen Territorien schwelenden und eskalierenden Religionskonflikt auseinandersetzen. In den kriegerischen Konflikten der Zeit rang er um den Erhalt seiner mittleren, keiner der beiden Konfessionsparteien verpflichteten Position. Reichspolitisch nahm er als Vermittler an nahezu allen wichtigen Verhandlungen teil, die 1555 schließlich in den Augsburger Religionsfrieden mündeten. In seinem Territorium führte ihn der Respekt vor der persönlichen Gewissensentscheidung zu einer weitgehenden Duldung beider Konfessionen. Den spät gefassten Entschluss zur offiziellen Einführung der Reformation in der Kurpfalz konnte Friedrich II. nicht mehr in die Tat umsetzen.
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