Oberdeutsche Kaufleute in Genua, 1350-1490
Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B: Forschungen, Band Nr. 199
- XLII, 347 Seiten, 8 sw-Abb., Register
- Fester Einband
- Fadenheftung
- Stuttgart: W. Kohlhammer, 2014
- ISBN: 978-3-17-026337-6
- Preis: 32,00 €
Die italienische Seehandelsmetropole Genua zog im Mittelalter auch deutsche Kaufleute und Handelsgesellschaften an. Unter diesen überwiegend aus Oberdeutschland stammenden Kompanien war die bekannteste wohl die nach ihrem Gründer benannte, in Ravensburg und Konstanz beheimatete Humpisgesellschaft. Daneben waren auch Familienunternehmen aus dem Fränkischen in Genua vertreten, etwa die Breunlin, die Zeringer und die Rotmund aus Nürnberg. Seit dem 14. Jahrhundert wurden die rechtlichen, organisatorischen und personellen Strukturen des deutschen Genua-Handels geschaffen. Die deutschen Kaufleute erhielten Privilegien und wählten in Genua eigene Konsuln, die sie der Stadt und anderen Händlern gegenüber vertraten. Es wurde ein Fondaco der Deutschen eingerichtet, und mehrere Handelsgesellschaften verfügten über ständig von einem ihrer Kaufleute besetzte Niederlassungen in der Stadt. Von Genua aus knüpften diese Verbindungen in die wichtigsten europäischen Handelsmetropolen, nach Barcelona, Brügge, London, Krakau oder Lübeck. Wer nicht selbst dauerhaft in Genua präsent sein konnte, bevollmächtigte andere deutsche Kaufleute, mittels einer Prokura in seinem Sinn Geschäfte abzuwickeln. So wurde ein Exportmarkt für oberschwäbische Leinwand und andere Produkte aus Mittel- und Osteuropa erschlossen und zugleich das Tor für Importe aus der Levante, von der iberischen Halbinsel oder auch aus Italien selbst geöffnet. Dabei handelte es sich oftmals um mediterrane Luxusgüter wie Genueser Goldfäden, Korallen, Zucker und edle Textilien.
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