Das Erste Kabinett Maier 1945–1946

Im Gefolge der Besetzung des deutschen Südwestens am Ende des Zweiten Weltkrieges entstand im Norden des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg im Herbst 1945 das Land Württemberg-Baden als Teil der amerikanischen Besatzungszone. Die Amerikaner setzten in Stuttgart zunächst ein Kabinett unter Leitung von Reinhold Maier ein, dem mit Theodor Heuss, Heinrich Köhler und Carlo Schmid noch drei weitere herausragende Persönlichkeiten der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts angehörten. Die Kabinettsberatungen spiegeln zentrale Probleme der ersten anderthalb Nachkriegsjahre wider: So den Neuaufbau der Verwaltung vor dem Hintergrund der Verhaftung zahlreicher politisch belasteter Beamter, das Ringen der Regierung mit der Besatzungsmacht um Erlass und Durchführung des Entnazifizierungsgesetzes, die Schwierigkeit der Integration der Heimatvertriebenen und die Probleme bei der Nahrungsmittelversorgung vor dem Hintergrund der allgemeinen Nachkriegsnot. Zugleich werden jedoch auch erste Schritte auf dem Weg zur Etablierung eines demokratischen Verfassungsstaates mit Wahlen zunächst auf Kreis- und Gemeinde- und schließlich auf Landesebene erkennbar.

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